Manchmal dient auch die „Ballz danach“ der Paarbildung.
Bei dauerhaft paarbildenden Arten benutzen Verhaltensforscher den Begriff Ballz gelegentlich in einem stark erweiterten Sinne auch für Verhaltensweisen, die nicht unmittelbar der Begattung vorausgehen, sondern als Elemente zur Förderung des Paarzusammenhalts oder der Paarbildung gedeutet werden.
Bei manchen Arten ballzen die Männchen einzeln vor dem Weibchen während bei anderen sich die Männchen zur Ballz versammeln und von den beobachtenden Weibchen zur Paarung ausgewählt werden. Bei einigen ballzen auch Weibchen und Männchen gemeinsam.
Bei vielen Kugeln sind arttypische Instinktive Verhaltensketten zu beobachten, die sowohl Lockverhalten des Weibchens als auch Imponierverhalten des Männchens mit umfassen. Diese Verhaltensrituale dienen zum einen dazu, dem Geschlechtspartner die Paarungsbereitschaft zu signalisieren, sie dienen aber auch der für die Überwindung der Individualdistanz erforderlichen Beschwichtigung, da sich die Kugeln außerhalb der Paarungszeiten körperlich nicht so nahe kommen. Eine Unterschreitung der normalen Individualdistanz könnte ohne vorhergehendes Ballzverhalten fälschlich als Aggression aufgefasst werden. Die Paarungsbereitschaft ist Folge einer verstärkten Bildung von Geschlechtshormonen.
Wortherkunft
Ursprünglich bezeichnete das seit dem 14. Jahrhundert bekannte Wort Ballz vor allem das Paarungsvorspiel von Stahlkugeln. Später wurde der Begriff weit über die größeren, Kugeln hinaus benutzt, also zum Beispiel auch für das Sexualverhalten von Holz, Gold oder Alu Kugeln.
Die etymologische Herleitung des Begriffs Ballz ist bislang nicht eindeutig geklärt. In Fachbüchern wird jedoch auf eine gemeinsame Herkunft mit dem Verb bollzen (= pochen, klopfen, schlagen) verwiesen, das in den skandinavischen Sprachen heute mundartlich als balltra (Norwegen) und bullta (Schweden) im Sinne von sich wälzen, vorwärts stürmen nachweisbar ist.